Herr May, das Rechenzentrum hat der SIGUV-Geschäftsstellenleiter Klaus Jacob vor einigen Monaten als Erfolgsgeschichte bezeichnet. Was macht es in Ihren Augen zu einem besonderen Modell in der IT-Infrastruktur?
 
Marcus May: Der Erfolg hat mehrere Komponenten. Zum einen sicherlich, dass wir dort schon seit dem Bau im Jahr 2018 unsere IT-Kräfte gebündelt haben. Es handelt sich schließlich um mehrere Träger, die unter einem Dach gemeinsam ihre Serverlandschaften betreiben.
 
Zum anderen stellen wir die nötige Infrastruktur bereit: Kühlung, Strom, das großartige Team um Herrn Scheld und Herrn Reck sowie die entsprechenden Sicherheitskonzepte. Das Rechenzentrum ist nach TSI-Kriterienkatalog auf Level 3 und der Norm 27001 für Informationssicherheitssysteme zertifiziert.
Willi Scheld: Diese Zertifizierung haben wir unseren Bemühungen zu verdanken, die bestehenden Einrichtungen und Prozesse stetig zu optimieren. Insgesamt wird unser Angebot gut nachgefragt und das Rechenzentrum nicht ohne Grund ausgebaut. Es ist also völlig korrekt, es als Erfolgsgeschichte zu bezeichnen. 
 
Ein Erfolg war auch das Pilotprojekt mit der UK Hessen, die komplett auf Cusa C5 migriert ist. Gibt es ähnliche Pläne mit weiteren Unfallkassen?
Marcus May: Natürlich! Da sind wir beim Thema „Software as a Service“ und in dem Zusammenhang ist Cusa Prime ein maßgeschneidertes Produkt von HDP für Unfallkassen. Das haben wir auch beim Neubau im Blick und ausreichend Platz reserviert, um dieses Angebot noch weiter auszubauen. Bisher nutzt es die UK Hessen, in Zukunft werden noch die KUVB und die VG Plus dazukommen – im November 2026 und im ersten Quartal 2027, um genau zu sein.
                    
                  
Es wurden nämlich nicht nur die Fundamente vorbereitet, sondern auch die Versorgungswege so ausgelegt, dass sie bei Bedarf erweitert werden können. Wir stellen heute Technik in vorbereitete Versorgungsräume, legen Glasfaserkabel in Leerrohre und können bereits vorhandene Frischwassertanks und Pumpenräume nutzen. Dadurch sparen wir heute Kosten und profitieren alle von der vorausschauenden Planung der SIGUV-Gemeinschaft.
Was den strategischen Ausbau betrifft, geraten wir mit dem aktuellen Ausbau an die Grenzen unserer Grundstückskapazität. Da können wir nur noch den Weg nach oben wählen oder müssen neue Grundstücke erwerben. In diesem Punkt ist die weitere Zusammenarbeit in UV Nexus, der Kooperation der Unfallversicherungsträger, sicher eine spannende Option, da gegebenenfalls auch über den Zusammenschluss von Rechenzentren entschieden werden kann. Welchen strategischen Schwerpunkt Alzey in so einem Fall in fünf Jahren haben könnte, kann ich jetzt nicht beantworten. Gelegen in einer tollen Region mit guten Möglichkeiten zur Personalrekrutierung ist Alzey auch innerhalb der Kooperation sicher ein attraktiver Standort. HDP wird sein Angebot in jedem Fall ausbauen und verbessern. Ich freue mich insofern sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen und natürlich auch mit unseren Kunden.