GEM-IT - Das IT-Juwel der Berufsgenossenschaften stellt sich vor

Eine gemeinsame IT, von der die teilnehmenden Häuser profitieren - das ist die Vision hinter GEM-IT, einem Projekt der BGHW, der BG ETEM und der BG Verkehr, an dem auch die Unfallkasse Hessen beteiligt ist.

Frank Hellwig CC Frank Hellwig 1.jpg

Was heute einen immensen Wert darstellt, begann mit rein technischen Überlegungen: „Ursprünglich ging es den drei Berufsgenossenschaften um den Aufbau einer gemeinsam genutzten Hardware-Plattform im Rechenzentrum in Alzey, wo jedes Haus bereits über eigene Kapazitäten verfügte“, berichtet Frank Hellwig, Leiter des Geschäftsbereichs IT und Organisation der BG Verkehr, von den Anfängen des Projekts.

 „Mittlerweile hat sich der Fokus des Projekts aber erweitert“, fährt er fort. „Es hat sich gezeigt, dass der Wert der Zusammenarbeit noch steigt, wenn wir sie auf andere Bereiche ausweiten.“

Topausgebildete Menschen und Spitzentechnologie
 
Bis zum Jahr 2030 sollen perspektivisch alle IT-Leistungen der beteiligten Organisationen gemeinsam erbracht werden. „Mit motivierten, topausgebildeten Menschen und Spitzentechnologie gestalten wir gemeinsam die Geschäftsprozesse der SIGUV und sind der attraktivste Partner in der gesetzlichen Unfallversicherung“, formuliert Heribert Kleber, Leiter der IT bei der BG ETEM, die konkrete Vision hinter dieser Zielsetzung aus.
 
„Das geht natürlich weit über die ursprüngliche Zielsetzung hinaus“, erklärt er weiter. „Diese Ausrichtung wurde auf den SIGUV-Sommersitzungen von den Geschäftsführungen aber noch einmal bestätigt.“

Heribert Kleber CC BG Etem.JPGHäuserübergreifende Kollegialität
 
Das Projekt gliedert sich in verschiedene Teilprojekte mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten. „Die meiste Zeit arbeiten wir aus der Distanz miteinander“, beschreibt Holger Mengel, stellvertretender IT-Leiter der BG ETEM, die Struktur des Projekts. „Aber alle vier bis sechs Wochen treffen sich die leitenden Projektmitarbeitenden aus den verschiedenen Häusern zum persönlichen Austausch an einem zentralen Ort.“
 
Dazu ergänzt Stefanie Palm, Leiterin des Dezernats IT-Produktion BGHW, dass die Vernetzung der Projektmitarbeitenden aus den verschiedenen Häusern inzwischen stark ausgeprägt ist. „In den letzten anderthalb Jahren haben die verschiedenen Teams so eng zusammengearbeitet, dass sich eine häuserübergreifende Kollegialität gebildet hat.“

GEM-IT ermöglicht gemeinsame Erfolge

Die eigentliche Arbeit von GEM-IT wird inzwischen auch in den jeweiligen Häusern sichtbarer, wie Kai Reinhold, Leiter der IT BG Verkehr, erklärt: „Vom Wechsel auf eine neue Hardware-Plattform bekommt man in den einzelnen Betrieben idealerweise nichts mit. Wenn es aber zum Beispiel darum geht, dass wir eine gemeinsame Datenschutzfolgenabschätzung für Microsoft 365 oder andere Produkte erarbeiten und somit deren Nutzung ermöglichen, dann hat das eine spürbare Auswirkung im Arbeitsalltag.“
 
Thomas Zilch, Leiter der Hauptabteilung IT der BGHW, ergänzt: „Wir leisten viel Grundlagenarbeit unter der Haube, die die Anwenderinnen und Anwender der Fachabteilungen bestenfalls nicht bei der Arbeit stört, sondern sie erleichtert.“ So hat GEM-IT eine gemeinsame Haushaltsplanung der Finanzabteilungen ermöglicht. Wenn zum Beispiel eine Berufsgenossenschaft eine Leistung erbringt, sie aber bei einem anderen Träger in Rechnung gestellt wird, kann die Abrechnung nun unkomplizierter vorgenommen werden.

Thomas Zilch CC Michael Bauer BGHW.jpgWissenstransfer sorgt für gemeinsame IT-Standards
 
Auch ein gemeinsames Applications-Board sorgt für Übersicht. „Das ist eine ganz pragmatische Lösung, die aus dem Projekt heraus entstanden ist“, erläutert Stefanie Palm. „Wenn in einer Berufsgenossenschaft eine neue Applikation eingeführt oder angefragt wird, findet sich dort die Information, ob es nicht bereits an anderer Stelle eine Anwendung gibt, die die entsprechenden Anforderungen abdeckt.“
 
Wissenstransfer ist dabei ein großes Thema, wie Kai Reinhold zu berichten weiß: „Wenn ein Haus in einem bestimmten Bereich schon einen Schritt weitergegangen ist, sollen die anderen natürlich nicht abgehängt, sondern mitgenommen werden.“ Entsprechend gibt es Schulungen, die aus dem Projekt heraus eigenständig organisiert werden. „Aktuell zum Container-Management mit Kubernetes“, ergänzt Holger Mengel. „In einem Haus gab es schon Expertise dazu, die jetzt beim Aufbau einer gemeinsamen Container-Plattform weitergegeben wird.“
 
Inzwischen wird häuserübergreifend nach Lösungen gesucht. „Daran kann man sehen, wie gut sich die Zusammenarbeit entwickelt hat“, erklärt Thomas Zilch. „Früher wurden Themen in jedem Haus einzeln vorangetrieben, jetzt arbeiten wir gemeinsam. Das hat sich ganz natürlich entwickelt und ist nicht mehr wegzudenken.“

GEM-IT ist die Grundlage für UV Nexus

Das macht GEM-IT zu einer wichtigen Grundlage für die weitere Zusammenarbeit zwischen den Berufsgenossenschaften und Unfallversicherern. „Wir sind ein zentraler Baustein von UV Nexus“, erläutert Frank Hellwig und bezieht sich auf die vereinbarte Kooperation der in der SIGUV vertretenen Häuser mit weiteren Unfallversicherungsträgern.
 
Das wird auch durch den Namen des Projekts deutlich. Denn hinter GEM-IT verbirgt sich eben nicht nur die GEMeinsame IT, sondern auch das englische „gem“ für Edelstein. „Eben ein echter Wert, der hier in der und für die SIGUV geschaffen wird“, schließt Heribert Kleber.

SMK