Cusa C5 ebnet den Weg zur Digitalisierung

Cusa MuB ist ein Softwaremodul zur Verwaltung der Mitgliedschaften und Beiträge für Unfallversicherungsträger, die der SIGUV-Gemeinschaft angeschlossen sind.

Umgesetzt hat das Modul die Softwareschmiede HDP GmbH in Alzey.
HDP-Geschäftsführer Marcus May und Michael Leber, Leiter Projektmanagement bei der Unfallkasse Hessen, über erreichte Meilensteine und ihren gemeinsamen Weg ins digitale Zeitalter.

Was ist das Besondere an Cusa MuB C5 UK? Und wofür steht die Bezeichnung „C5“?

Marcus May:

Die Bezeichnung „C5“ markiert die fünfte Generation der Cusa-Produktfamilie und repräsentiert den aktuellen Stand unserer renommierten Branchensoftware. C5 steht also für unsere neueste, auf Java und Geneva basierende Softwaregeneration für die SIGUV-Gemeinschaft. Mit Cusa MuB C5 UK bieten wir den Unfallkassen eine umfassende Lösung zur Verwaltung ihrer Mitgliedschaften, von der Erstaufnahme über die Beitragsberechnung bis hin zur Buchhaltung.

2023 haben wir das Geschäftsfeld „Software as a Service“, kurz SaaS, neu in unser Portfolio aufgenommen und ein Referenzsystem für Cusa etabliert, das alle nötigen Lösungen in einer Standardkonfiguration bündelt. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir unter den dreizehn in der SIGUV zusammengeschlossenen Unfallversicherungsträgern eine Einigung auf eine 80-prozentige Prozessgleichheit erreichen konnten. Das erste live geschaltete Modul ist Cusa MuB C5 für die Unfallkasse Hessen (UKH). Den Auftrag für diese auf die Bedürfnisse der Unfallkassen zugeschnittene Softwarenentwicklung in C5 erteilten uns vor rund zwei Jahren die Gesellschafter der HDP, und zwar für alle Unfallkassen in der SIGUV.

 
Wurde Cusa MuB C5 exklusiv für die Unfallkasse Hessen erstellt?

Marcus May:

Natürlich wurde Cusa MuB C5 nicht exklusiv für die UKH erstellt. Es ist ebenso für andere Unfallkassen zugänglich. Zum Beispiel hat die VGPlus aus Niedersachsen bereits ihr Interesse bekundet (siehe VGplus entscheidet sich für gemeinsames Projekt mit SIGUV und HDP GmbH).

Mit Cusa MuB C5 betreten wir bei HDP insofern Neuland, als dass wir nicht nur die Software liefern, sondern auch einen umfassenden Service anbieten – inklusive Infrastruktur, Plattform und Betrieb. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in unserer Unternehmensentwicklung dar.


Michael Leber:

Cusa MuB C5 stellt nur den Anfang unseres umfassenden Referenzmodells dar. Dieses Jahr haben wir bei der UKH mit Cusa MuB den ersten Schritt gemacht. Für 2024 ist die Einführung des weiteren Moduls Cusa RuL geplant, Cusa Prävention ist bereits etabliert. Die Ausweitung auf andere UV-Träger erfolgt in enger Abstimmung zwischen HDP und den jeweiligen Unfallkassen.


Hat HDP das Modul Cusa MuB UK allein erstellt oder gemeinsam mit den UV-Trägern?

 Marcus May:

"Bei der Entwicklung von Cusa MuB UK haben wir eng mit einem Projektteam der Unfallkassen innerhalb der SIGUV zusammengearbeitet, wobei die UKH die fachlich-inhaltliche Betreuung und HDP die technologische Umsetzung übernahm. Was unser Projekt in der Tat einzigartig macht und uns von der Konkurrenz abhebt, ist das Konzept der 'Anforderungsdemokratie'. Dieser Ansatz ermöglichte es uns, durch engen Austausch eine Harmonisierung in der Prozesslandschaft zu erreichen und die Software entsprechend zu konfigurieren. Diese kollaborative Arbeitsweise unterstreicht die Stärke unserer Partnerschaft und unseres Engagements, maßgeschneiderte Lösungen für die Bedürfnisse der Unfallversicherungsträger zu entwickeln.


Was war die Initialzündung für das Modul Cusa MuB C5?

 Marcus May:

"Die Initialzündung für Cusa MuB C5 lässt sich am besten verstehen, wenn wir einen Blick in die Vergangenheit werfen. Unsere Unfallversicherungsträger arbeiteten bislang mit den Modulen MuB und RuL auf der Technologiebasis C3. Der Sprung von C3 über das Zwischenmodell C4 zu unserem jetzigen Stand C5 markiert einen enormen Fortschritt in Bezug auf Weiterentwicklung, Software, Framework und Performance. Es liegen - technologisch gesehen - Jahre zwischen diesen Versionen."


Michael Leber:

"Die Entscheidung, C5 zu entwickeln, fiel bereits vor über zehn Jahren. Ein Wendepunkt war die Entscheidung, Java in seiner 'Reinkultur' zu nutzen – ohne den Einsatz externer Bibliotheken. Dieser Ansatz macht C5 zu einer plattformunabhängigen Lösung, die auf verschiedenen Systemumgebungen laufen kann. Für uns bietet das einen entscheidenden Vorteil, da es uns nicht nur technische Flexibilität, sondern auch wirtschaftliche Freiheiten verschafft."


Könnten Sie mit Blick auf andere an Cusa MuB C5 interessierte UV-Träger zusammenfassen, was das Projektteam erreicht hat?

 Michael Leber:

Das Projektteam hat mit Cusa MuB C5 einen bemerkenswerten Meilenstein gesetzt, der weit über die Grenzen der UKH hinausreicht. Gemeinsam haben wir ein System entwickelt, das nicht nur in der UKH, sondern auch bei anderen UV-Trägern implementiert werden kann und wird. Die Zusammenarbeit innerhalb der SIGUV und die Einbindung der Anwender in den Entwicklungsprozess durch Fachboards waren entscheidend für unseren Erfolg. Wir haben eine Softwarelösung geschaffen, die auf einem gemeinsamen Referenzmodell basiert, das eine 80-prozentige Einheitlichkeit der Prozesse bei den beteiligten UV-Trägern ermöglicht. Dies fördert nicht nur die Effizienz und Standardisierung, sondern bietet auch die Flexibilität, 20 Prozent der Lösung individuell anzupassen. Unsere Arbeit hat gezeigt, dass durch enge Zusammenarbeit und das Engagement aller Beteiligten innovative und nachhaltige IT-Lösungen im Bereich der Unfallversicherung möglich sind.


Marcus May:

Mit Cusa MuB C5 haben wir bei der UKH nicht nur den ersten wichtigen Meilenstein im Rahmen unseres umfassenden Referenzmodells erreicht, sondern auch einen entscheidenden Schritt in Richtung eines Service-Angebots gemacht. Dieses Modell, das Cusa MuB, Cusa RuL und Cusa Prävention umfasst, ist der notwendige Schritt für unser Angebot von „Software as a Service“ (SaaS). Besonders stolz macht uns, wie wir diesen Prozess angegangen sind: Die Kunden standen immer im Mittelpunkt unserer Überlegungen. Gemeinsam mit der UKH haben wir die Prozesse genau betrachtet, gemeinsam optimiert und implementiert. Dies zeigt, wie Softwareentwicklung im Jahr 2024 aussehen sollte – kundenorientiert und im engen Dialog. Ein Ansatz, den wir nun auch auf die Berufsgenossenschaften ausweiten möchten, um auch dort die Prozesse gemeinsam zu diskutieren und anzupassen. So schaffen wir ein in sich stimmiges Gesamtbild für unsere Kunden.

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TSM